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Was sind Blaualgen?

Wenn das Wetter wärmer wird, werden ab und zu Badeseen gesperrt, weil dort Blaualgen aufgetreten sind. Doch was ist eigentlich das Problem mit ihnen? Und wie kann man sie erkennen? Wir haben euch hier einige Infos dazu zusammengestellt.

HIER findet ihr Infos darüber, ob und wo in Niedersachsen aktuell Blaualgen gemeldet wurden.


Was sind Blaualgen?

Sie sind eigentlich keine Algen, da sie keinen echten Zellkern haben, sondern Bakterien. Ihr genauer Name lautet deshalb auch Cyanobakterien. Ihre blaugrüne Farbe und ihr algenartiges Aussehen hat ihnen im Volksmund dann den Namen Blaualgen eingebracht.
Cyanobakterien besiedeln seit mehr als 3,5 Mrd. Jahren die Erde und zählen damit zu den ältesten Lebensformen überhaupt.

Warum bzw. wann tauchen sie in (Bade)seen auf?

Die Bakterien befinden sich in geringer Konzentration in jedem Gewässer und sind auch nicht schädlich. Ganz im Gegenteil: sie nutzten das Sonnenlicht zur Photosynthese und setzten dadurch Sauerstoff frei.
Allerdings haben sie auch die ungewöhnliche Fähigkeit, Stickstoff aus der Luft zu beziehen, um ihn in ihren Zellen in Nährstoffe und Eiweiße umzubauen. Diese zusätzlichen Nährstoffe geben sie dann auch in die Gewässer ab und "überdüngen" sie damit.

Eine unverhältnismäßige Vermehrung von Cyanobakterien wird meist durch hohe Wassertemperaturen in Verbindung mit hohen Phosphatgehalt im Wasser ausgelöst. Oft sind Abwässer mit Waschmittelrückständen dafür verantwortlich, die ungeklärt in die Seen und Flüsse gelangen und dann von den Blaualgen "verarbeitet" werden.

Warum sind sie in hoher Konzentration schädlich?

Wenn die Bakterien massenhaft auftreten, produzieren sie eine Vielzahl von Chemikalien, Antibiotika, Hormonen und Toxinen, die z. B. Fische und Plankton schädigen können.
Einige dieser Toxine gehören zu den stärksten natürlichen Giften und können auch für Menschen gesundheitsgefährdend sein.<br/>Nach dem Absterben der Cyanobakterienmassen wird dann auch noch eine Menge Sauerstoff verbraucht, was dann ebenfalls zu einem Fischsterben führen kann.

Die Konzentration der Giftstoffe kann bei Menschen zu Hautreizungen, beim Verschlucken auch zu Übelkeit und Erbrechen führen. Tiere wie Rinder, Hunde oder Enten, die das Wasser getrunken haben, können sogar sterben.

Wie kann man selbst oder die Behörden Blaualgen erkennen?

In den Monaten Juli und August kommen oft Blaualgen vor. Zuständig für die Sperrung von Badeseen ist in Niedersachsen das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie. Gesundheitsbehörden nehmen etwa alle 4 Wochen aus allen als Badeseen ausgewiesenen Gewässern Proben und testen sie auch auf Blaualgen.
Wenn das Wasser trüb und gelbbraun aussieht, die Sichttiefe unter 1 Meter beträgt und sich Schlieren auf der Oberfläche bilden, solltet ihr oder eure Kinder nicht hineingehen.