Alles, was ihr noch nicht über Misteln wußtet

Vielleicht seid ihr auch schon durch eine Tür mit einem Mistelzweig gelaufen oder habt die Zweige auf dem (Weihnachts-)markt gesehen. Aber wo kommen die eigentlich her und wieso soll man sich küssen, wenn man darunter steht? Wir haben alle Mistelinfos, die ihr braucht, um eure Familie beim Adventskaffee so richtig zu beeindrucken.

• Es ist eine Schmarotzerpflanze
• Es sind gelb/grüne kugelige Nester mit weißen Beeren
• sie wachsen in den Baumkronen von Laubbäumen, besonders gern in Obstbäumen
• Insgesamt gibt es weltweit 1.400 Mistelarten

• Vögel essen im Winter weiße Mistelbeeren
• Von den klebrigen Beeren bleiben häufig Reste am Schnabel kleben
• Durch das Abputzen verteilen die Vögel die Samen der Mistel dann an den Bäumkronen

• Die Mistel lebt als Halbschmarotzer in Bäumen. Sie betreibt selbstständig Photosynthese, entzieht den Bäumen aber auch Wasser
• Im fünften Jahr blüht die Pflanze und mit den ersten Früchten und Samen verbreitet sie sich explosionsartig
• Wenn sie sich sehr im Baum ausgebreitet haben, können sie ihn am Wachsen hindern und im Extremfall auch zum Absterben führen

• Die Mistel hat keinen besonderen Schutzstatus. Deshalb könnt ihr sie bedenkenlos z. B. von Obstbäumen entfernen
• Da die Sporen auch am Baumholz hängen, solltet ihr im Winter am besten die befallenen Äste und noch 20 bis 30 Zentimeter vom gesunden Holz abschneiden

• Vögel freuen sich im Winter über die weißen Mistelbeeren
• Blattextrakte werden heute teilweise in der Medizin z.B. zur Blutdrucksenkung, bei Arteriosklerose und zur Krebsbehandlung verwendet
• Sie sehen schön als Deko aus und animieren zum Küssen😊

• Die nordische Göttin Frigga, die Gemahlin Odins, ist die Göttin der Liebe und der Mistelzweig ihr Symbol. Mistelzweige galten deshalb einst als heilige Glücksbringer. Nur Druiden durften die heiligen Zweige sammeln und aus ihnen eine Medizin herstellen.
• Friggas Sohn wurde vom bösen Gott Loki durch einen Pfeil aus einem Mistelzweig umgebracht
• Der Legende nach haben sich dann Friggas Tränen in die weißen Beeren der Mistel verwandelt und sie konnte ihren Sohn nach 3 Tagen von den Toten erwecken
• Vor Freude küsste die Göttin jeden, der unter dem Baum entlang ging, auf dem der verhängnisvolle Mistelzweig gewachsen war.
• Die Misteln selbst versprachen ihr außerdem, dass sie niemandem mehr schaden, sondern verliebten Paaren die Liebe verschönern würden
• Besonders während der viktorianischen Zeit war der Kuss unter dem Mistelzweig für verliebte Paare eine gute Möglichkeit, sich zu küssen, ohne dafür von der Gesellschaft verurteilt zu werden.
• Kleiner Tipp: euer Mistelzweig sollte möglichst vielen Beeren haben. Denn laut Brauch musste nach jedem Kuss eine Beere gepflückt werden, wenn keine mehr übrig ist, muss auch das Küssen aufhören
• Und: Mistelzweige gehörten übrigens auch in den Zaubertrank des Druiden Miraculix.