Fast Boy lieben die 80er!
Die Brüder Lucas und Felix von Fast Boy waren bei Klaas Scholtalbers zu Gast. Die beiden Produzenten, Songwriter und Sänger haben schon mit Meduza, Tiësto, Afrojack, Alok, Ofenbach, Hugel und Alle Farben zusammengearbeitet. Im Moment sind sie zusammen mit Raf mit dem Song "Wave" in den deutschen Charts.
Klaas Scholtalbers haben sie unter anderem von ihrem Papa und einem Wohnzimmer voller Musikinstrumente erzählt und verraten, warum sie für ihren Song "Wave" bis nach Italien reisen mussten. Und wenn ihr noch ein paar Fitnesstipps für den nächsten Sommer braucht, können sie euch auch dabei helfen. Viel Spaß beim Zuhören und Lesen.
Das ganze Interview
Klaas: Was viele ja nicht wissen, Laura Brannigan hat ja den Song schon gecovered, also hat es einmal vor euch gemacht sozusagen und Raf ist der Original-Künstler. So, wie geht das dann? Also ihr musstet nach Italien fliegen und dann bei einer Pizza das mit Raf besprechen oder wie lief das?
Fast Boy: Ja, so ungefähr. Also die Idee, einen alten Song nochmal aufzuarbeiten, das ist ja in der Dance-Branche grundsätzlich eine Interpolation, das machen ja einige. Wir haben uns dessen gar nicht so oft bedient bisher, eigentlich noch gar nicht. Haben uns jetzt bei der nochmal gedacht, das wäre mal was voll Cooles, da mal mit was zu machen, haben das dann so umgearbeitet und diese Version, ein Teil unseres Kosmoses, unseres Managements, ist auch Italiener tatsächlich. Und da waren die Verbindungen einfach wie das so ist, Italiener, ein Italiener kennt den anderen.
Absolut, die hat er direkt das rübergeschickt und Raf hat dann gemeint, ey, das ist ja so nice, das habe ich in 40 Jahren irgendwie noch nicht so gehört, so eine geile Version davon, wollen wir das nicht zusammen machen? Und dann haben wir, wie schon angesprochen von dir, bei Pizza und Pasta, haben wir das mit ihm zusammen gemacht.
Klaas: Ist ja gar nicht selbstverständlich, ne? Er hätte ja auch sagen können, mh, gefällt mir überhaupt nicht, hat man auch so ein bisschen Muffensausen?
Fast Boy: Ja, safe, vor allem, das ist ja kein Cover in dem Sinne, weil ein Cover kannst du ja immer machen, kannst ja aber rausbringen. Aber wir haben ja einen neuen Text geschrieben, wir haben irgendwie auch eigene Melodien neu geschrieben für die Verses und so weiter, das heißt, das ist ja an sich eine Bearbeitung. Und da musst du ja nicht nur Raf, sondern auch die anderen zwei Leute, die das mit ihm damals geschrieben haben, musst du ja quasi Copyright klären. Und da hast du dann natürlich erstmal, denkst du schon, okay, wir denken schon, das ist geil, also das klingt gut, wir haben Bock drauf, die Nummer. Aber dann gibt's natürlich, ist das auch wie bei allem im Business erstmal, ne, und dann sagen halt auch Leute, ey, wir möchten aber auch einen Teil vom Kuchen haben.
Dann sagt man dazu Copyright klären und das haben wir gemacht zum Glück. Und dadurch, dass Raf selber wirklich den Song so toll fand, also unsere Bearbeitung, war das dann auch ein einfaches für ihn zu sagen, Leute, komm, wir bringen die Nummer noch raus, wir klären mal das Copyright.
Ja, zusammen auch, ne, mit dem Originalkunstler ist natürlich immer super.
Ja, das ist das, was für uns natürlich auch so ein Wow-Moment einfach war, als wir dann gemerkt haben, als wir dann tatsächlich, wie du gesagt hast, in Italien waren, wir steigen ins Taxi und Lukas und ich sprechen so ein bisschen ganz italienisch, weil wir das mal in der Schule hatten.
Nachdem wir es mit dem Taxifahrer so erzählt haben, ja, wir fahren jetzt da zu Raf und der ist halt eigentlich ausgeflippt und meinte halt wirklich so, wow, what, und hat dann die ganze Playlist reingemacht und da haben wir schon gemerkt, okay, da ist eine große Nummer hier auf jeden Fall.
Klaas: Dann seid ihr wieder zusammengezogen in Berlin. Mittlerweile wohnt ihr wieder auseinander. Hat ja bestimmt auch seine Gründe, wenn man mit seinem Bruder zusammen wohnen muss.
Fast Boy: Naja, das war einfach so die Mit-20er-WG-Phase mit neu in Berlin. Wir haben auch nie nur zu zweit gewohnt, sondern immer mit wechselnden Freunden, in Dreier-WGs eigentlich gewohnt. Wir wurden dann eher mal ausgetauscht oder sind dann irgendwie woanders hingezogen. Das war super nice, weil wir angefangen haben als klassische Bedroom-Producer. Ich habe mir ein kleines Mini-Studio in mein Schlafzimmer gebaut und da haben wir angefangen, die ersten Songs zu machen. Neben dem Bett standen Monitor-Speaker und ein Mikrofon-Booth in der Ecke, mit einer Decke abgehangen, wo Lukas gesungen hat. Dann haben wir da angefangen, die Musik zu machen. Deswegen ging das halt auch so 24-7-mäßig, weil man halt einfach zusammengelebt hat auf dem kürzesten aller Dienstwege. Irgendwelche musikalischen Sachen noch gemacht hat hier und in der Küche gejammt hat.
Klaas: So, wenn jetzt bei euch zu Hause vielleicht eine Wohnung frei ist, ein Mehrfamilienhaus und dann steht auf einmal Fast Boy auf der Klingel, dann solltet ihr hellhörig werden bzw. ich hoffe, dass eure Wohnung nicht hellhörig ist. Denn bei euch zu Hause, früher schon, muss es ja unfassbar laut gewesen sein, oder nicht? Also wenn ihr jetzt so viele Instrumente zu Hause hattet, was haben die Nachbarn da gesagt?
Zum Glück, in der Heimat war noch so ein Garten dazwischen zu den Nachbarn, da hatten wir einen gewissen Abstand. Ich muss schon sagen, ich singe sehr viel, ich singe den ganzen Tag eigentlich und da hat der eine oder andere Nachbar mal geklopft. Das ist einfach so.
Ja, vor allem in der letzten WG, die wir hatten, aber das war eher wegen den Partys.
Klaas: Ihr sitzt ja nicht nur am Klavier und der andere spielt Gitarre und es wird ein bisschen gesungen, sondern ihr dreht auch richtig auf, ihr produziert beide und seid richtig laut dann dementsprechend.
Fast Boy: Sehr guter Übergang, nämlich genau auf diesen Partys hat es auch angefangen, dass wir einfach aufgelegt haben. Also das heißt, in Berlin sind wir auch immer mehr zur elektronischen Musik gekommen, dadurch, dass wir einfach tatsächlich, jetzt hört sich das an, weil wir viel gefeiert haben, das ist nur der Punkt, aber bestimmt haben wir nicht wenig gefeiert, wir haben halt einen großen Freundeskreis und es gab immer Partys und irgendwann haben wir auch angefangen, einfach da irgendwie mal ein paar Songs auf dem USB-Stick zu ziehen und so ein bisschen auszuprobieren, wie das funktioniert und dann habe ich mich da vor allem immer mehr reingefuchst. Und dann ist das eben so vermischt, das Songwriting, das von uns sowieso schon die ganze Zeit irgendwie wir gemacht haben mit akustischen Instrumenten und dann eben Produktion und elektronische Beats.
Klaas: Euer Papa hat euch ja quasi an die Instrumente herangeführt. Nehmt uns mal so ein bisschen mit in der Zeit. Wir machen eine kleine Zeitreise in euer Wohnzimmer von damals. Wie sah es da aus? Ihr sitzt dann noch mit Pampers auf dem Fußboden und fangt schon an, an der Gitarre rumzuklimpern oder wie muss man sich das vorstellen?
Fast Boy: Ja, tatsächlich ist das recht ähnlich, wie du es beschrieben hast. Also man kann sich nicht vorstellen, wie viele Instrumente in diesem Haus waren. Also er hat ja wirklich völlig übertrieben. Es war ein Wonderland. Es war einfach eine Spielwiese musikalisch bei uns und es war auch völlig nichts mit Zwang oder sowas.
Es gab einfach immer Musik und aus einem spielerischen Aspekt haben wir da echt recht früh angefangen. Es gab total viel Kontrabässe, es gab vier Gitarren im Wohnzimmer, es gab ein Klavier im Wohnzimmer und dann gab es natürlich noch einen ganzen Proberaum unten und alles mögliche. Er hatte ja auch immer selber Bands gehabt nebenbei und da haben wir einfach recht früh angefangen. Ja, dann gab es so die erste Familienfeste und so. Also als wir noch, weiß nicht, war ich so sechs Jahre alt und Lukas vielleicht vier oder dann sieben und fünf und so und dann haben wir tatsächlich da immer so im Familienkreis musiziert. Dann auch alle immer gesungen zusammen, das war auch ein Riesenthema. Also wir haben immer dreistimmig so Chorsätze und so gesungen und solche Sachen.
Ja, also letztendlich waren wir eine kleine Kelly Family, kann man schon sagen. Wir haben tatsächlich dann auch irgendwie mit unserem Vater Musik einfach viel gemacht und das war nie so, dass wir dachten, wir brauchen nur unsere eigenen Stuff, sondern wir waren da immer dabei noch.
Klaas: Eure aktuelle Single, klar kennt man die Melodie aus den 80ern. Ist das so ein Ding, womit ihr auch aufgewachsen seid, mit Papas Plattenkiste, 80er-Ding?
Fast Boy: Papas Plattenkiste 100%ig, aber sogar noch ein bisschen früher eigentlich. Also wir waren wirklich, als wir angefangen haben, uns für Musik zu interessieren und so zu diggen durch die Schallplatten von unserem Vater und die VHS-Kassetten und so, wurden wir echt sozialisiert mit Beatles und 60s, 70s. Also Bob Dylan, Beatles, Rolling Stones, James Taylor und solche Sachen. Und wir waren auch die wirklich ersten Fans von diesen Bands und nicht gerade von aktueller Musik, sondern ich weiß noch, Lukas war der Erste, der so diesen Beatles-Movie-Help und Yellow Submarine und so auf den VHS-Kassetten irgendwie reingemacht hat. Und das haben wir einfach wie richtige, richtige Fans und alles reingezogen davon.
Nichtsdestotrotz waren 80er natürlich schon irgendwie trotzdem auch ein Thema und tatsächlich hat unser Vater ja auch Musik gemacht und Italien war immer im Bezug. Er hatte sogar selber so eine Italo-Pop-Band und der Kollege Raf, auch wenn der Song nicht in Italienisch ist, aber ist natürlich eine italienische Legende und da ist auch der Song schon damals, als wir Kinder waren, im Wohnzimmer natürlich mal gelaufen.
Klaas: Euer Vater ist ja Lehrer geworden, hat es ja mit den Bands nicht so professionell gemacht wie ihr und hatte dann dementsprechend auch nochmal diesen Sicherheitsaspekt auch bei euch im Kopf und hat dann gesagt, ja, ihr könnt Musik machen, aber erstmal was Vernünftiges.
Fast Boy: Ja, ist so ein bisschen so. Als Elternteil schaut man immer den sogenannten Plan A, Plan B und selbst wenn er uns die Musik in die Wiege gelegt hat, hat er schon ein großes Interesse daran gehabt, dass wir erstmal studieren, was wir dann auch gemacht haben, in zwei unterschiedlichen Städten für eine Weile und um uns dann aber wieder in Berlin zu treffen, so vor sieben Jahren.
Klaas: Mit dem Bruder zusammen Musik zu machen, ist ja auch nicht immer das Leichteste, also wenn ich an meine Brüder denke, wir haben uns die Köpfe eingeschlagen früher und regelmäßig in die Pfanne gehauen, ach das macht ihr auch.
Fast Boy: Immer weniger, also grundsätzlich machen wir auch zu zweit auch noch mit anderen Menschen auch zusammen Musik, aber das Konstrukt ist ja natürlich wir beide. Aber wie das in allen zwischenmenschlichen Beziehungen so ist, muss man an dem arbeiten, auch je älter man wird. Das Brüderding, 24-7 zu haben, ist im Großen und Ganzen aber ein großer Vorteil, weil man sich einfach genau deswegen, weil man sich Sachen unverblümt sagen kann und damit auch Zeit spart, was man im normalen kollegialen Miteinander teilweise nicht kann. Wir können uns sagen, gerade im kreativen Prozess ist es einfacher, wenn man sich sagen kann, das ist nicht geil, das ist nicht gut genug, da geht noch mehr, das finde ich jetzt nicht so eine geile Idee. Ist dann mit anderen Writern, oh I love it und da musst du erstmal so ein bisschen machen, das ist natürlich dann schwieriger. Von daher hat er eigentlich nur Vorteile.
Klaas: Wer von euch ist denn der fastere Boy, also wer von euch ist schneller, ihr beide seid ja extrem sportlich, challenget ihr euch gegenseitig regelmäßig?
Fast Boy: Also auf 100 Meter ist Lukas schon schneller als ich. Das ist egal auf wie vielen Metern. Felix ist fast, ich bin faster, aber Felix ist natürlich auch ein ganz, ganz, ganz schneller Junge. Ansonsten challengen wir uns zu zweit jetzt eigentlich nicht, aber nicht im sportlichen, früher haben wir öfter Basketball eins gegen eins gespielt. Aber eigentlich nicht, ne. Kommt nicht mehr so vor. Ist jetzt auch nicht irgendwie, oh wie viel kannst du auf dem Band? Ne, genau. In dem ganzen Bereich sind wir auch tatsächlich gar nicht so competitive. Vor allem hat das auch einfach abgenommen. Ich glaube, wir waren es früher noch mehr. Jetzt ist es eher so, wir machen halt Sport, weil es gesund ist und weil es auch Teil von unserem Leben ist, weil es uns einfach happy macht. Und deswegen machen wir schon viel Sport zusammen, also zum Beispiel immer, wenn wir auf Tour sind, immer natürlich in den Hotels oder wir gehen joggen zusammen oder so, aber jetzt nicht so krass gegeneinander.
Klaas: Wer von euch ist denn trotzdem der Fleißigere? Also früher gab es ja immer in der Schule so, da musste man einen Vortrag halten, da gab es immer einen, der hat alles gemacht, der andere hat nur die Note gekriegt.
Fast Boy: Also Felix ist auf jeden Fall der Strukturiertere, Organisiertere von seinem Naturell her und dadurch würde ich sagen, ergibt sich auch ein, naja zumindest nach außen scheinend, ein vermeintlich Fleißigere. An Arbeitszeit würde ich das nicht unbedingt so messen, weil wir beide voll und ganz dabei sind und das dann bei mir woanders rein fließt, aber in der Schule würde man sagen, war Felix auf jeden Fall der Bessere in der Schule.
Klaas: Der eine ist fleißig, der andere effizient, meinst du?
Fast Boy: Es geht bei uns immer um die Kombination. It's the magic combination.
Klaas: Wer ist denn von euch der bessere Sänger? Wobei, wenn man jetzt genau zuhört, kann man ja schon merken, der eine, also Felix, du sprichst ein bisschen tiefer und Lukas, du bist ein bisschen höher.
Fast Boy: Lukas ist auf jeden Fall der bessere Sänger. Lukas singt auch die ganzen Tracks halt bei Fastball. Aber wie gesagt, wir singen beide an sich.
Klaas: Ihr beide, wir haben gerade schon ein bisschen drüber gesprochen, ihr seid ziemlich groß und ihr seid ziemlich sportlich, also seid immer aktiv zusammen. Was sind so die Top 3 Tipps, um richtig fit zu werden? Denn wer jetzt anfängt zu trainieren, hat nächsten Sommer den Beachbody, also jetzt muss man loslegen, ne?
Fast Boy: Wenn man bis Sommer braucht, weiß ich gar nicht, das geht schneller. Das kann man auch schaffen. Mit dem Fastfood-Tipp geht das schneller.
Genau. Na, auf leeren Magen früh, als erstes mal Sport, Sport machen, dann gute, also grundsätzlich einfach ausgewogene Ernährung und dann halt einen ordentlichen Brunch, also so ein Mittagessen. Du musst nicht immer verzichten, aber es gibt auch Momente, wo es sich nicht lohnt zu sündigen. Wenn wir in Italien sind, dann essen wir auch die ganze Woche jeden Tag Pasta und jeden Abend Pizza oder keine Ahnung was es ist und kein Ding.
Aber wenn du dich sportlich ernähren oder gesund ernähren willst, dann wastest du halt quasi im besten Fall diese Cheat-Meals oder was auch immer halt nicht an jeder Tanke und an jeder Bahnhofsunterführung beim Bäcker und was auch immer so, sondern schaust halt da ein bisschen, dass es sich vielleicht gar nicht so lohnt, weil es gar nicht so lecker ist eigentlich.
Klaas: Also die Devise lautet, wenn es lecker ist, dann bitte spachteln.
Fast Boy: So, genau.
Klaas: Ich habe einen interessanten Satz gelesen: jeder hört sie, keiner kennt sie. Aber so richtig zufrieden seid ihr mit dem Satz nicht, ne?
Fast Boy: Ach du, das ist eine klassische BILD Zeile, das Spiel kann man mitspielen. Grundsätzlich liegt dem ja eine gewisse Wahrheit zugrunde, die aber auch dem kompletten Genre zugrunde liegt. Die da wäre, Dancemusik, da kennt man die Songs eher, als dass man das dem Künstler wie in der Popmusik zuordnen kann, automatisch. Die wenigsten DJs sind Personen, schon des öffentlichen Lebens, aber sogar, wer macht eine Straßenumfrage jetzt mal in Hannover oder in der Innenstadt und zeigt irgendwie Bilder von den größten DJs auf der Welt und dann zeigt nebendran Bilder von Ed Sheeran, Adele, was auch immer Leute auch wirklich die Popstars sind oder Popsänger. Und du wirst natürlich feststellen, dass die DJs im Grunde weniger Leute kennen, weil das halt so ein Track basiertes Business auch ist. Die Leute kennen alle Songs aus dem Gym und von der Vorglühssession oder sonst was. Nichtsdestotrotz, ich bin sehr, sehr froh, dass das Statement so rum ist und nicht jeder kennt sie, keiner hört sie. Weil ich glaube, ich bin deutlich stolzer darauf, dass wir es schon geschafft haben, dass die Leute unsere Songs hören und dass wirklich die Songs erfolgreich sind. Das ist auch deutlich schwieriger, glaube ich, letztendlich, als einfach nur bekannt zu werden für irgendwas. Beziehungsweise muss man sagen, dass es ja dann auch einfach tatsächlich recht schnell ging. Wir machen unser Leben lang Musik, aber jetzt das letzte Projekt. Die Musik hat halt einfach zum Glück Anklang gefunden und wir kamen gar nicht hinterher, halt irgendwie unsere Gesichter darauf zu präsentieren.
Klaas: Alle Farben, Hugel, Ofenbach, also die Liste, mit denen ihr zusammengearbeitet habt, ist ja lang und die kennen euch alle. Fehlt denn noch jemand auf der Liste? Gibt es noch so einen Namen, wo ihr unbedingt sagt, wenn ein Track mit dem und dann können wir ins Grab fallen?
Fast Boy: Ne, das auf gar keinen Fall. Ich glaube nicht, dass irgendwie, also allein schon in unserem Naturell ist nicht, dass man, wir hatten dieses Jahr einen Song mit David Guetta und dann ist ja auch so, okay, schon irgendwie so der Goat oder auch so einfach der krasseste, der am längsten drin ist, zusammen mit Tiesto, David Guetta, okay, jetzt fehlt uns noch Calvin Harris, sag ich mal so, auf dieser Liste, aber selbst nach David Guetta bist du ja nicht so, dass du dich nach Hause setzt und die Füße hochlegst, sondern denkst dann so, okay, ja, lass mal weitermachen. Gar nicht. Das ändert sich dann auch nichts. Das ist einfach ein geiler Moment und als wir ihn dann kennengelernt haben so, war das natürlich irgendwie full circle und wir waren tierisch froh darüber, aber es geht natürlich weiter, also es gibt keinen, wo ich sage, danach ist Feierabend. Ne, also eher nochmal im Popbereich schauen, also da ist natürlich, das juckt einen natürlich total, da hat man mega Bock drauf, mit einer krassen Sängerin oder einem krassen Sänger zusammenzuarbeiten noch. Dua Lipa, ruf doch einfach mal zurück. Dua Lipa, komm.
Klaas: Wenn man euch live mal besucht, so Konzertkarten kauft oder generell euch irgendwo sieht und dann ist es nicht nur ein DJ-Set, sondern da singt auch jemand und so. Was ist denn so der größte Fail, weil da kann ja einiges schief gehen, wenn man mit viel Technik auf die Bühne geht?
Fast Boy: Ja, also größter Fail kann ich dir genau sagen, hatten wir dieses Jahr auf dem Hurricane Festival oder war's beim Southside Festival? Eines von beiden, weil die waren zwei Tage hintereinander. Ich weiß es nicht mehr, ich sag jetzt einfach auf dem Hurricane Festival, bin mir aber nicht sicher, kann auch auf dem Southside sein. Und zwar, wir spielen ja auch mit Live-Instruments, also ich hab ein Keyboard auf der Bühne, so auf der Seite stehen und bei manchen Songs spielen wir auch Live-Gitarre da rein. Und tatsächlich war das, also bei einem Stück, wo es essenziell in einem, also der DJ-Song, der Song läuft einfach in so eine Break und dann geht es eigentlich los, dass ich mit einer Gitarre so einen Song anfange in die Break rein. Und ich laufe mit dieser E-Gitarre schön da, mach den großen Rockstar ACDC-Moment, stell mich da hin, fang an zu spielen und es kommt nichts raus. Kein Sound, ich dreh auf, Kabel, nix, dreh mich um, alles so. Und da denkst du dir natürlich, ach nein, wem kann ich jetzt die Gitarre auf den Kopf hauen? Genau, aber da muss man auch irgendwie weitermachen. Dann hat Lukas halt hinten den nächsten, also schnell den nächsten Song irgendwie zack reingehauen und ich bin wieder, hab mich wieder umgedreht und bin wieder weggegangen. Also das würde ich sagen, war so der größte Fail-Moment.